heartdrive: eins_eins_eins_eins

eins_eins_eins_eins verschreibt sich dem Versuch der Digitalisierung: Digitale Zugänge sind heute nicht nur ohnehin Teil unserer Lebensrealität, sie können auch als spezifischer Schutzraum insbesondere für queere Personen dienen. Bürokratie, Sprache, Flirten, Sex: queer-sein bedeutet für die Performenden von heartdrive immer wieder an der Binarität gesellschaftlich erprobter Abläufe zu scheitern. Der Cyberspace gibt ihnen die Chance, sich Binarität zu nutze zu machen und somit das Scheitern, den Fehler, den Glitch in einem neuen Licht zu betrachten. Sie erkunden Glitchen als künstlerisches Konzept und Gefühl, in dem möglicherweise selbstermächtigendes Potential liegt. heartdrive lädt dazu ein, gesellschaftliche Zuschreibungen bezüglich Körperlichkeit um-zu-formatieren und unsere Vorstellungen des Selbst zu re-imaginieren. Sie holen den Cyberspace auf die Bühne und bilden so die Großaufnahme eines Übergangsmoment ab, der den meisten bekannt sein dürfte: Die Verortung des Selbst zwischen digitaler Existenz und leiblicher Zusammenkunft. Der Wechselwirkung von Analogität und Cyberspace ausgesetzt, wird Binarität auf der Bühne in unterschiedlicher Hinsicht kritisch auf den Prüfstand gestellt und die Grenzen beider Räume werden neu kalibriert.

Ab 16 Jahren geeignet.

Content Notes: stroboskobähnliche (also flackernde, sich bewegende) Lichter (2,5 Minuten), teilweise laute Musik, explizite Auseinandersetzung mit sexuellen Inhalten. Es ist jederzeit möglich den Raum zu verlassen.

Accessibility: Für die Vorstellungen bieten wir pro Vorstellung zwei
alternative Sitzmöglichkeiten (Sitzsäcke) und Early Boarding an. Wenn
du das in Anspruch nehmen willst, melde dich bitte nach dem Ticketkauf
bei Joelle unter folgender E-Mail: heartdrivekollektiv@gmail.com 

Performance, Konzept, Dramaturgie heartdrive (Joelle Burrichter, Marci Friebe, Toni Lind, Lui Marschewski)
Produktion Joelle Burrichter, Lui Marschewski
Kostüm Joshi Timmer
Sound Junis Gesche, Lui Marschewski
Video Marci Friebe, Toni Lind

Dieses Projekt wird gefördert durch: das Studentenwerk OstNiedersachsen, die Stadt Hildesheim, die Friedrich Weinhagen Stiftung, den StuPa der Universität Hildesheim, die Kulturcampus-Projektförderung der Sparkasse Hildesheim, das Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim.