Das Wort "Kitsch" in geschwungener Schrift und Rosen, die sich am Bildrand ranken.
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Ausgabe 2024/ 2025 - Kitsch

Kitsch ist übertrieben, geschmacklos und glitzernd – ein allgegenwärtiger Begriff, jedoch oft verachtet. In das Wort Kitsch schreiben sich vielfältige gesellschaftliche Assoziationen, Werte und Dynamiken ein. Egal ob pinke Plüsch-Ästhetik, leuchtende Madonnen oder pathosgeladene Szenen in der Oper: Kitsch ist ein kulturelles Bindeglied, das universell präsent ist und oft tiefe Emotionen weckt. Doch was passiert, wenn wir die klischeehaften, zum Eskapismus verleitenden Romanzen und Pop-Hymnen mit ihren großen Gefühlen auseinandernehmen und ihren Ursprung erforschen?

Kitsch ist weit mehr als nur eine schmierige Oberfläche oder die Erzeugung sentimentaler Gefühlen spiegelt tief verwurzelte Sehnsüchte wider und dient zugleich als oberflächlicher Indikator gesellschaftlicher Klasse. Während Politiker*innen deutschen Kulturkitsch als politisches Mittel nutzen, um Heimat- gefühle und Nostalgie zu erzeugen, setzt die queere Community seit Jahrzehnten Kitsch bzw. Camp als Ausdrucksform des Widerstands, der Ironie und der subversiven Selbstbehauptung ein. Wie können wir Kitsch neu definieren und seine gesellschaftliche sowie ästhetische Bedeutung ausloten? Welche Geschichten erzählt Kitsch uns über uns selbst? Kitsch lässt sich in allen Genres wiederfinden – von Literatur über Musik, Theater und Film bis hin zu bildender Kunst. Es ist an der Zeit, die Grenzen von „gutem“ und „schlechtem“ Geschmack zu hinterfragen und den Kitsch in all seinen Facetten zu feiern. Entdeckt mit uns die unendlichen Möglichkeiten, die in der scheinbaren Oberflächlichkeit verborgen liegen, und erforscht, was Kitsch für euch bedeutet.

Das Nachwuchstheaterformat SCHREDDER stellt vier Gruppen oder Einzelpersonen ein Produktionsbudget, Probenräume im Theaterhaus Hildesheim e.V., sowie dramaturgische Unterstützung durch ein individuelles Mentoring zur Seite.

Die Auswahl der Gruppen erfolgt durch die Bewerber*innen selbst:

Bei unserem Kennenlern- und Präsentationsformat, dem Kitsch-Pitch, bekommen die Teilnehmenden an zwei Tagen die Möglichkeit, sich kennenzulernen, den anderen Teilnehmenden ihre Ideen (in einem szenischen Teaser) zu präsentieren, diese zu besprechen und weiterzudenken. Die Gruppen oder Einzelpersonen, die am SCHREDDER teilnehmen dürfen, werden während des Kitsch-Pitchs von allen Teilnehmenden nach demokratischem Prinzip ausgewählt.

Voraussetzungen

  • Ihr könnt am gesamten Kitsch-Pitch teilnehmen und habt am Kick-Off-Tag, im Probenzeitraum und an allen Festival-Tagen sowie für das Gastspiel Hildesheimer Wallungen Zeit. Die genauen Termine findet ihr auf Seite 3.
  • Ihr habt in der Probenphase ausreichend und flexibel Zeit, um eine Raumplanung mit 4 Gruppen zu ermöglichen.
  • Ihr habt Lust, mit anderen Künstler*innen in Austausch zu treten, euch gegenseitig zu unterstützen und dazu Einblicke in euren eigenen Probenprozess zu ermöglichen.
  • Eure Gruppe besteht aus 1-6 Personen.
  • Die Gruppenmitglieder studieren mehrheitlich an einer niedersächsischen Universität.
  • Ihr habt mit eurer Gruppe noch nicht außerhalb des universitären Kontexts produziert.

Es werden keine Formen von Diskriminierung wie Sexismen, Rassismen, Ableismen und Diskriminierungen aufgrund von Gender oder Sexualität, sowie aufgrund von Religion, Klassismus oder Nationalität geduldet.

Falls ihr nicht alle Voraussetzungen erfüllen könnt, würden wir euch bitten, euch nicht zu bewerben.

Anmeldung zum Kitsch-Pitch

Um euch für den Kitsch-Pitch am 03./04. Januar anzumelden, füllt bitte das verlinkte Onlineformular aus (siehe unten). Wenn die Antworten bei uns eingegangen sind, seid ihr angemeldet.

Das Anmeldungsende ist der 18.12.24.

Damit allen beim Pitch genug Zeit eingeräumt werden kann, beschränken wir die Anzahl der Gruppen auf 12. Wenn es dazu kommt, dass sich mehr als 12 Gruppen bewerben, müssen wir eine Auswahl treffen, da jeder Gruppe genug Pitch-Zeit eingeräumt werden soll. Ihr braucht kein Konzept oder eine fertige Idee, um euch anzumelden.

Anmeldungsformular: https://forms.gle/GnLzPWQAHyfr2HqK6

Falls du Interesse daran hast beim SCHREDDER mitzumachen, und dich gerne mit anderen Personen zu einer Gruppe zusammenschließen würdest, oder ihr als Gruppe noch weitere Personen sucht, könnt ihr unserer SCHREDDER-Connecting Telegramgruppe beitreten und euch mit anderen Interressierten vernetzen.
SCHREDDER-Connecting

Gruppe beitreten: https://t.me/+CgLVGhymLNs2YTEy

Wenn ihr euch schon für den Pitch vorbereiten wollt, sind folgende Dinge wichtig:

Bei eurem szenischen Teaser habt ihr maximal 5 Minuten Zeit, auf der Bühne eure Idee vor den anderen Teilnehmenden zu präsentieren. Ihr könnt dabei folgende technische Mittel der Bühne nutzen:

  • Toneinspieler über einen Miniklinke/Bluetooth-Anschluss
  • Videoeinspieler per Beamer über einen HDMI-Anschluss
  • 1x Mikrofon mit Stativ
  • Dimmbares Grundlicht und Publikumslicht
  • 2x Podeste
  • Möbel aus dem Theaterfoyer

Video und Toneinspieler müssen selbst bedient werden, für das Licht gibt es eine Technik-Person. Falls ihr sonst noch technische Fragen habt, schreibt uns gerne bis zum 18.12.24.

Termine

  • Anmeldungsende: 18.12.24
  • Kitsch-Pitch: 03./04.01.25
  • Kick-Off: 07./08.02.25
  • Probenzeitraum: 11.02. bis 02.04.25
  • Festivalzeitraum: 03.04. bis 06.04.25
  • Hildesheimer Wallungen: 04.07. bis 06.07.25 (und 1-2 Wochen davor für evtl. Wiederaufnahmeproben)

Wenn ihr Schwierigkeiten mit der Anmeldung habt, schreibt uns gerne eine Mail.

Wir freuen uns auf eure kitschigen Ideen!

Flynn, Ida und Lina
(Das SCHREDDER-Leitungsteam 2025)

Das Leitungsteam

Flynn Moers (er/ihm) wurde 2001 in Duisburg geboren und wuchs in Freiburg im Breisgau auf. Nach einem Jahr beim Aktionstheater Pan.Optikum in Freiburg machte Flynn ein FSJ am Jungen Theater Heidelberg. Hier entwickelte er zusammen mit Gleichaltrigen die Performance »teach me how to love« zum Thema Internetpornografie. Beim SCHREDDER-Festival 2023 entstand die Performance »reifen« rund ums Thema Coming of Age, die Flynn als Teil des NITRO-Kollektivs erarbeitete. Im Sommer 2024 machte er sein Praktikum beim europäischen Performance-Festival »transeuropa – making space«. Zusammen mit Tilmann Lindner bildet Flynn das Kollektiv »Flynn & Til«. Dessen Debut-Performance »NOCHMAL NOCHMAL« hatte im Oktober 2024 Premiere am Theaterhaus Hildesheim. Flynns Schwerpunkte liegen besonders in der Erforschung visuell-technischer Mittel wie Live-Kamera, Projektion und Lichtdesign. Flynn studiert seit 2022 Szenische Künste mit dem Schwerpunkt Theater an der Universität Hildesheim.

Beim Kitsch-SCHREDDER ist Flynn für den Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit, sowie die Gestaltung zuständig.

Ida Frankenberg (keine/dey) wurde 2001 in Göttingen geboren und wuchs in Thüringen auf. Nach dem Abitur sammelte Ida erste Theatererfahrungen im Rahmen eines FSJs und weiterer Beschäftigung am »Theater am Markt (TAM)« in Eisenach, wo dey als Regieassistenz, Performer*in und in der Theaterpädagogik tätig war. Mit dem Jugendclub des TAM gewann Ida 2021 den KUBI, für das Projekt »Heimatkleid«. Ein Jahr darauf inszenierte Ida die Stückentwicklung »Normal wie ich«, die 2023 zum »TREFF Junges Theater Thüringen« eingeladen wurde. Ida ist Gründungsmitglied des Performance-Kollektivs NITRO, das die Performance »reifen« im Rahmen des SCHREDDER Festivals 2023 erarbeitete. Dey war Teil des Leitungsteams der »Mini-Dionysien 2024 – Durchblick«, einem studentischen Performance-Festival. Mit Carolin Schaefer forscht Ida im Bereich Objekttheater in Verbindung mit Queeren Inszenierungsstrategien, für das Projekt »Crush (me)«. Seit 2022 studiert Ida Szenische Künste an der Universität Hildesheim mit dem Schwerpunkt Theater.

Beim Kitsch-SCHREDDER ist Ida für den Bereich der Gruppenkommunikation zuständig.

Lina Weidner (sie/ihr) wurde 2002 in Frankfurt am Main geboren und studiert aktuell Kulturwissenschaften und künstlerische Praxis mit den Schwerpunkten Theater und Medien an der Universität Hildesheim.
2019 war sie an der Oper Frankfurt am Projekt »Mina« als Autorin und im Chor beteiligt. Ihr FSJ 2020/21 machte sie am Jungen Theater Bremen als Regiehospitanz, was 2021 in einer Regieassistenz für die Produktion »Wutschweiger« mündete. Anschließend war sie für ein Jahr als Produktionsassistenz in ihrer ehemaligen Theatergruppe tätig, bevor sie 2022 nach Hildesheim kam. Dort war sie 2023 bei der 15. Ausgabe des »State of the Art«-Festivals in den Bereichen Finanzen und Infrastruktur tätig. Nebenher arbeitet Lina in der Zentralen Studienberatung der Universität, wo sie unter anderem Workshops durchführt und konzipiert.

Beim Kitsch-SCHREDDER ist Lina für den Bereich Finanzen und Controlling tätig.

Was hat es mit dem Format auf sich?

Das Format SCHREDDER hat sich das Ziel gesetzt Rahmenbedingungen zu schaffen, die erste professionelle Theaterarbeit für junge Nachwuchsgruppen gewährleisten. Freie und experimentelle Forschungsräume entstehen, um Themenkomplexe kleinteilig auseinander nehmen zu können und Produktionen hervorzubringen, die abseits der Universität Fuß fassen.

Das Konzept des SCHREDDERs beruht auf einer simplen Idee:

Was immer man in den SCHREDDER hineingibt – egal wie sperrig, groß und komplex es auch sein mag – wird zerteilt, in einzelne Aspekte zerlegt und dadurch überhaupt erst überschaubar, einsehbar und vielleicht sogar verständlich.

Schon seit 2009 setzen sich jedes Jahr junge Theatermacher*innen mit großen Themen auseinander und verhandeln diese in verschiedenen Theaterformaten auf der Bühne. Recherchearbeit mündet in ästhetische Formentwicklung, Wissenschaft trifft auf künstlerische Praxis.
Welcher Themenkomplex geschreddert werden soll, bestimmt das jährlich wechselnde studentische Leitungsteam. Bisher wurden bereits SCHILLER, die BIBEL, KAPITALISMUS, DEUTSCHLAND, AFRIKA, SHAKESPEARE, FAMILIE, BÜROKRATIE, SCHLAGER, LUST, VERSCHWÖRUNG, WISSENSCHAFT, AUTO und BRUT geschreddert.

Das studentische Leitungsteam organisiert und konzipiert während seines Arbeitszeitraums die Probenphasen und öffentlichen Testläufe sowie das SCHREDDER-Festival Anfang April, bei dem die entstandenen SCHREDDER-Produktionen Premiere feiern.


Der SCHREDDER ist Teil der FREI_TREPPE und wir gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen und der Stadt Hildesheim.

Leitungsteam für die SCHREDDER-Ausgabe 2024/25 gesucht

Wer kann sich bewerben?

* ein Dreierteam Nachwuchstheaterschaffende
* insbesondere Studierende der Kunst- und Kulturwissenschaftlichen Studiengänge aller niedersächsischen Hochschulen

Was sind die Aufgaben?

* Konzeption und Durchführung des SCHREDDER-Festivals, von der Auswahl des Wortes bis zum Schreiben des Verwendungsnachweises nach dem Festival.
* Die Aufgaben gliedern sich in die drei (Haupt-)Arbeitsbereiche: Finanzen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Kommunikation mit den Gruppen
Die konkreten Aufgaben innerhalb der jeweiligen Tätigkeitsfelder findet ihr in diesem PDF.
* Regelmäßige Teilnahme an den Theaterhaus-Teamsitzungen (nach Absprache).

Was sind die Rahmenbedingungen?

* Das bestehende Konzept darf kritisch befragt, umgearbeitet und weitergeführt werden.
* Die Arbeitszeit erstreckt sich über den Zeitraum von Oktober 2024 bis Juni 2025, das Festival findet Anfang April (vrstl. 03.04. – 06.04.) 2025 zu Beginn des Sommersemesters statt.
* Die Arbeit des Leitungsteams wird mit ca. 2.500 € pro Person für den gesamten Arbeitszeitraum vergütet.
* Das zukünftige Leitungsteam soll aus drei Menschen bestehen.

Das SCHREDDER-Leitungsteam wird als Teil des Theaterhaus-Teams verstanden und bei der Organisation und Durchführung – sowohl Hausintern als auch von von einem*r Mentor*in – beraten und unterstützt.

Was soll 2024 geschreddert werden? Wie sind die Bewerbungsmodalitäten?

Bewerbt euch mit einer kurzen Selbstdarstellung eures Teams (max. 1 Seite) und eurem Wortvorschlag für die Festivalausgabe 2024 / 2025. Gebt außerdem ein kurzes Statement ab, in dem ihr darlegt, weshalb ihr euer Thema ausgewählt habt, welche Schwerpunkte ihr setzen würdet und wie ihr die Zusammenarbeit als Team und mit den SCHREDDER-Teilnehmer*innen gestalten wollt (max. 1 Seite).

Eure Bewerbung sendet ihr als PDF an: a.kind@theaterhaus-hildesheim.de
Bewerbungsschluss ist der 1. September 2024.

Die Auswahlgespräche mit dem Theaterhaus-Team finden vrsl. Anfang September 2024 statt.
Bei Fragen meldet euch gern bei Anika Kind: a.kind@theaterhaus-hildesheim.de

Info-Zoom-Meeting

Du kannst dir noch nicht so richtig vorstellen, was es bedeutet, dass SCHREDDER-Festival zu organisieren? Wie läuft die Organisation des Festivals genau ab, welche Aufgaben stehen an? Welche Qualifikationen und zeitlichen Kapazitäten solltest du mitbringen? Welche Chancen und Herausforderungen bietet diese Position?

Schaut gerne am 05.08.2024 um 16 Uhr unverbindlich bei unserem kostenlosen Info-Zoom-Meeting mit Mentorin Franziska Niehaus vorbei. Dort könnt ihr Fragen stellen und erfahrt mehr über die Aufgaben des Leitungsteams.

Anmeldungen bitte über folgenden Link: https://theaterhaus-hildesheim.de/veranstaltung/schredder-info-zoom-meeting-fuer-leitungsteam-interessentinnen/

Die vergangenen SCHREDDER-Ausgaben