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PREMIERE | Theater M21: Bald, in nicht allzu langer Zeit, werde ich wie ein Dreieck aussehen
8. Oktober 2022 | 19:30 - 21:00
6.00€ – 12.00€Bild © Theater M21
Ein paar Perspektiven aus Stroh, Stoff und Steroiden
Theater M21 lädt ein zu einem surrealen Theaterabend mit zaghaften Wesen aus zeitlos-traumhaften Geschichten
Sie suchen nicht das Glück. Das können die Mittelmäßigen machen. Nein, diese hyper-empathischen, hadernden, diese surrealen Figuren aus der Kurzgeschichten von Yukiko Motoya wollen und suchen etwas anderes. Vielleicht ist es ihre eigene Wahrheit. Vielleicht aber auch nur ein kleines Erfolgserlebnis. Oder schlicht eine Alternative. Ihre Blicke auf die Welt sind so irritierend wie inspirierend. Mal spiegelt sich in ihnen ein muskulöser Boxer. Mal zeigt sich in der Pupille einer wartenden Figur nichts anderes als eine zugezogenen Umkleidekabine. Jemandem aus Stroh krabbelt etwas aus dem Mund…
Dann ist da dieser fragwürdige Entschluss, den eine fasst. Die hinterfragbare Geduld, die jemand aufbringt. Das Verhalten, mit dem niemand gerechnet hat. Am Rande von dem, was wir kennen. Inmitten der Gewöhnung. Unterhalb des Gewohnten.
Theater M21, gleichermaßen bekannt für Stückentwicklungen wie Literaturadaptionen, überlässt diesmal einer Auswahl meist weiblich gelesener, literarischer Figuren aus Geschichten der Autorin Yukiko Motoya die Theater-Bühne. Diese Figuren brauchen kein Publikum. Sie fallen nicht (gern) auf. Manchmal haben sie einen neben sich hergehen, mehr nicht. Auch sind sie niemandes Role Model. Sie brauchen wenig. Sie verstehen viel. Was sie tun – durchaus konsequente Dinge – das tun sie, weil sie erfunden wurden. Aber auch, weil sie sich selbst erfinden möchten. Sie sind von Konventionen gehaltene Stereotypen, und doch passen sie in keine handelsübliche Schublade. Eher würden sie gern mal in einer übernachten, in so einer richtig geräumigen. Vielleicht ist ja die Bühne solch eine großzügige Schublade. Vorhang zu.
Weitere Vorstellungen im Theaterhaus am 13./14./15.Oktober und am 9./10.Dezember 2022
Spiel und Inszenierung: Imme Beccard, Elisabeth Frank, Joachim von Burchard
Spielleitung und Ausstattung: Joachim von Burchard
Dramaturgie: Nicola Bongard
Kostüme: Ulrike Schörghofer